Mein Leben in Deutschland

Mein Verhaeltnis zu den Philippinen entstand 1993 in Muenchen als ich meine spaetere Ehefrau Melody kennen lernte. Ich hatte zu dieser Zeit eine Nebenbeschaeftigung als Barkeeper in einer Muenchner Cocktail Bar und fuehrte wohl ein ziemliches Lotterleben. Die Freundinnen wechselten haufiger als meiner Mutter lieb war, das Geld war meist eben so schnell ausgegeben wie es verdient wurde, Gedanken um meine Zukunft machte ich mir ebenso viele wie um meine naechste Steuererklaerung.

Eines Abends kam dann Melody mit ihrem damaligen Freund an meine Bar und es dauerte nicht lange bis sie mir ihre Lebensgeschichte erzaehlte. Sie war urspruenglich mit einem Deutschen in Stuttgart verheiratet, bekam einen Sohn, wurde geschieden und wusste nicht so Recht wo hin und landete bei ihrem jetzigen Freund wo sie nun tot ungluecklich war. Wir verliebten uns sofort, sie verliess ihn und zog zu mir in mein Apartement. Sie war die grosse Liebe meines Lebens, ich aenderte mein Lotterleben am selben Tag...

Im Sommer 1994 wurde Sie schwanger von mir, voellig ungeplant und unsere finanzielle Situation war ein Desaster. Aber ich schaffte es noch zwei weitere Jobs zu bekommen, war nun vollbeschaeftigt im wahrsten Sinne des Wortes. Montag bis Freitag arbeitete ich tagsueber in meinem Beruf als Siebdrucker und abends als Barkeeper in der Cocktail Bar, jeden Samstag half ich meinem Freund und Steinmetz Wolfgang auf den Baustellen als Helfer und fuer die Sonntage konnte ich in einer Discothek die Tanznachmittage fuer Senioren veranstaltete als Schankkellner arbeiten.

Im Maerz 1995 wurde dann meine Tochter Laura geboren, eine junge Dame die ich abgoettisch liebte und alles getan haette um ihr Leben und ihre Zukunft zu sichern. Leider kam es jedoch das ich auf Grund der vielen Jobs irgendwann einfach nicht mehr konnte, zusammen brach und meine Nebenjobs verlor. Auch meinen erlernten Beruf als Siebdrucker konnte ich nach 15 Jahren nicht mehr ausueben.

In dieser Zeit boomten gerade das Computerbusiness und ich merkte sehr schnell das ich ein gutes Haendchen dafuer hatte, ein richtiges Talent dafuer kam zum Vorschein. Das Arbeitsamt bewilligte eine Umschulung, und einmal pro Woche ging ich kellnern in einer Cocktailbar dessen Besitzer Maxi mein Freund wurde und welcher spaeter auf die Philippinen auswandern sollte.

Zu dieser Zeit wechselten wir unsere Wohnung in eine billigere Gegend, hinter einer Tankstelle und einem Bordellbetrieb, nicht gerade die beste Gegend aber es war billig und so lange meine Tochter ein Baby war kuemmerte es mich nicht besonders. In den folgenden Jahren konnte ich mich als Computerfachmann etablieren, baute mir einen kleinen Nebenerwerb mit Computern auf und als besagter Maxi nach Boracay auswanderte bat er mich sein Geschaeft von zu Hause aus zu leiten, einen Heimfriseur.
Als ich dann mit der Umschulung kurz vor der Abschlusspruefung stand war ich natuerlich ganz schoen busy, schaffte es aber und ploetzlich kam der Hammer der mich gewaltig zuruck warf...

Meine Frau Melody packet unsere Tochter die gerade vier jahre alt war und verliess mich, ging zu ihrer Freundin nach Stuttgart. Wir hatten keinerlei Streit und ich hatte sie niemals betrogen, geschlagen oder auch nur angeschrien. Sie nicht und unsere Tochter schon gar nicht. Auch alles Geld das ich verdiente habe ich auschliesslich fuer meine Familie verwendet, was konnte also der Grund sein?

“Du hast keine Zeit fuer uns, immer nur die Arbeit und die Schule! Wir waren noch nicht einmal in Urlaub in meinem Land” sagte sie. Ich versprach ihr es zu aendern, wurde wegen zahlreicher Versauemnisse und schlechten Leistungen aus der Umschulung geworfen und den Heimfriseur setzte ich dann auch noch in den Sand.

Der Fortschritt der Technik meinte es jedoch gut mit mir und das Internet erhielt Einzug in die Wohnzimmer Deutschlands. Eine Geldmaschine war erfunden und jeder der ein kleines oder grosses Geschaeft hatte brauchte nun eine Homepage. Mehr und mehr kam ich im Computergeschaeft auf die Beine, das grosse Geld blieb jedoch aus. Schmuddelseiten tauchten ploetzlich in grossem Stil im Internet auf, machten Millionen mit kleinen Bildchen, ein Kuchen von dem ich mir ein Stueckchen abschneiden wollte. Das Angebot das andere nur halbherzig auf den Markt stellten hatte ich in kurzer Zeit perfektioniert, ein Diskussionsforum mit einer der groessten Bilddatenbanken online gestellt, ein Webangebot in dem jeder nun seine Bildchen kostenlos zeigen und tauschen konnte. Ein kleines selbstgeschriebenes Programm las  dann automatisch die Datenbank aus und brannte alles auf eine CD die ich sehr gewinnbringend verkaufte da das Internet zu dieser Zeit sehr langsam war, CD-Brenner unerschwinglich.

Allerdings war ich wohl etwas zu naiv, hatte den gestezlichen Aspekt ueberhaupt nicht bedacht. Eines Tages hatte ich dann prompt Besuch vom Gesetzeshueter zusammen mit einer sehr konservativen Dame vom Jugendschutz die mich so vorwurfsvoll ansah das ich eigentlich tot umfallen hatte muessen. Zu allem Ueberfluss stellte sich dann bei der Ueberpruefung der Computer auch noch heraus das einige meiner lieben Kunden wohl illegal Inhalte ueber die Funktion fuer Privatnachrichten im Forum getauscht hatten und somit illegal Bilder von Minderjaehrigen in meine Datenbanken gerieten. Etwas was ich niemals bedacht hatte jedoch haette bedenken muessen. Meine Schlampigkeit brachte mir, wegen Verbreitung pornografischer Schriften und “Besitz” illegalem Bildinhalten, eine Geldstrafe von DM 1.500 ein, ich war kuriert...

Ich fertigte nur noch Internetseiten fuer Kleinunternehmen an und es dauerte nicht lange bis sich der benachbarte Bordellbetrieb meldete, mir seine Werbung anvertraute. Ich machte dies so gut das die Freunde des Besitzers aufmerksam wurden, mich ebenfalls mit ihrer Werbung beauftragten und schon bald war ich in diesem Gewerbe nicht nur mit der Programmierung von Webseiten taetig sondern auch mit der Onlinewerbung beschaeftigt. Ich schrieb Berichte in Onlineforen, dachte mir Werbegags aus, Gutscheinaktionen, selbst PinUp-Werbekalender fuer Prostituierte produzierte ich in kleinem Stil. Aber zum leben reichte es hinten und vorne nicht...

Irgendwann ging es dann mit den 0190er Nummern ins Geschaeft. Zusammen mit einer ziemlich unserioesen Gestalt und einer voellig daemlichen Idee die unerwarteter Weise bestens funktionierte, fuellte ich die karge Familienkasse um etliche Tausender. Es begann in einem Chatraum von AOL wo ich eigentlich die Dienste einer Dame bewerben sollte, jedoch von den eintreffenden Textfenstern so niedergechattet wurde das ich nicht mehr nach kam. “Schade das ich nicht per Antwort bezahlt werde” sagte ich zu meinem Partner und schon war die Idee geboren.

Wir beantragten nach kurzem Testlauf eine 0190er Nummer und gaben uns als junge Dame mit “hormonellen Stoerungen” aus, machten Maenner im Chatraum an und verleiteten sie unseren Anrufbeantworter anzurufen. Nach der Gebuehrenansage nur noch ein maessiger Erfolg. Es kam wie es kommen musste, wir liessen die Ansage weg und das Geschaefft brummte. Als wir uns dann als 15 jaehrigeausgaben die bei ihrem ”Ersten Mal” ihre devoten Gewaltpahntasien ausleben wollte, brach die Leitung des Anbieters zusammen und wir hatten Rekordumsaetze. Wir bekamen Besuch von den Betreuern des Nummernanbieters EOPS welche uns dann erst richtig zeigten wie man den Kunden das Geld aus der Tasche zieht. Natuerlich stellten sie uns dann auch gleich mehrere Nummern zur Verfuegung die 40 Mark pro Anruf kosteten, allerdings nur um das Geld einzubehalte. “Als Sicherheit fuer Rueckforderungen” sagten Sie, als die ersten Reklamationen eingingen.

Ploetzlich war jedoch viel Geld im Beutel und als ich ein neues Auto kaufen konnte, meiner geliebten Familie viele Wuensche, die sie so lange entbehren musste, erfuellen konnte kam wieder ein herber Schlag ins Genick, meine ueber alees geliebte Frau packet meine Tochter und verschwand. Wieder ohne Grund, ohne Streit und ohne Nachricht. Es dauerte 4 Wochen bis Sie sich meldete und mir sagte:”Du siehst deine Tochter nie wieder, besser du gruendest eine neue Familie den mit so viel Geld wirst du dich veraendern. Jetzt kannst du JEDE haben, du brauchst uns nicht mehr...”
Ich weis zwar nicht wie sie auf dies alles kam jedoch versprach ich ihr mich nicht zu aendern und nach zwei Tagen betteln kam Sie dann auch wieder nach Hause.

In den folgenden drei Jahren ging es uns bestens, zwei mal im Jahr Urlaub auf Boracay und Masbate, schoenes Auto, tolle Wohnungseinrichtung und wir konnten endlich heiraten, natuerlich in Boracay mit schoenen Hochzeitsbildern im Sonnenuntergang an der White Beach. Wir konnten endlich auch in eine bessere Gegend umziehen, eine Neubausiedlung direct an einen Park angrenzend, das was ich mir schon lange fuer meine Tochter wuenschte.

Irgendwann endete alles dann sehr aprupt als der Staatsanwalt an die Tuer klopfte. Ich wurde wegen Betrug mit Mehrwert Nummern angeklagt, mein Partner hatte sich bereits nach Thailand abgesetzt und ich badete es alleine aus. Der Anwalt, ein vom Gericht gestellter Pflichtverteidiger, hatte sich vor Lachen die Schenkel geklopft, meinte das sei die seit langem intelligenteste Masche gewesen, er habe so etwas lange nicht gesehen. Als ich ihn fragte was wir nun tun meinte er: “Das Gericht kann ihnen gar nichts, die Verhandlung koenne Jahre dauern und wird dann eventuell eingestellt.”
Dennoch beschloss ich reinen Tisch zu machen und raeumte vor Gericht ein das wohl das eine oder andere nicht ganz so genau genommen wurde, die Gebuehrenansage betreffend. Da wir im Internet stets vorgaben ein 15 Jahre altes Maedchen zu sein war das Mitleid mit den Opfern unseres Nepps eher gering und ich wurde dann zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro verurteilt und das war es dann, vorerst...

Ein Jahr spaeter kam dann das Finanzamt und wollte seinen “Anteil” was mich ueberraschte da ich doch schon verurteilt wurde. Ich wurde dann aufgeklaert das selbst ein Bankraeuber aus seiner Beute Steuer zu bezahlen haette da dies ja auch Einkommen sei – 250.000 Euro in meinem Fall. Der Aerger begann von neuem, das Geld wurde knapp und knapper, das Einkommen das ich als Dozent fuer Multimedia Technik erzielte reichte hinten und vorne nicht. Als Weihnachten dann vor der Tuer stand und meine Frau schon Panik bekam, wie wir den nun feiern sollte, da wir nur noch 600 Euro haetten, half ich ihr bei der Haushaltsplanung was dann auch das Ende unserer Ehe besiegeln sollte.

Drei Wochen vor Heilig Abend setzten wir uns zu sammen und planten die Einkaufe fuer Essen und Haushalt akribisch, beschlossen genauest wann wir was essen wuerden und was wir zum leben brauchten. Einmal pro Woche sollte sie dann einkaufen gehen und natuerlich nur das kaufen was wir auf die Liste schrieben. Doch schon zwei Tage spaeter ging alles schief. Ich kam von der Arbeit nach Hause und fand dann goldschimmernde WC-Steinchen in Sternchenform, Engels Servieretten und jede Menge anderen hirnlosen Muell der Weihnachtsindustrie. Es kam zu einem heftigen Streit be idem ich dann die Nerven verlor und Sie angeschrien habe: “Wann kapierst du dumme F...... endlich das wir kein Geld mehr haben?”, wobei das F-Wort ziemlich haesslich war, ich e shier nicht wiedergeben moechte.

Zwei Wochen lang hat sie daraufhin kein einziges Wort mit mir geredet und als ich am 7. Dezember 2006 nach Hause kam war sie weg, die Tochter aus der Schule gerissen, aus ihrem neuen zu Hause mit wunder schoenem Zimmer, weg von den neuen Freunden, ohne Ruecksicht auf Verluste. Von heute auf morgen zerstoerte Sie unser Leben restlos, kuendigte die Wohnung, Strom, Telefon, Bankkonto, nahm nur die noetigsten Dinge fuer Sie und Laura mit. Ich stand da, 2 Wochen vor Weihnachten mit 50 Euro und verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte ein Bagatellstreit, der mit einem Abendessen im Restaurant und einer Aussprache beedet werden haette koennen, eine gute Ehe und unser Leben, das Leben meiner Tochter so desastroes und endgueltig zerstoeren?

Ich begann nach Antworten zu suchen und sollte sehr schnell fuendig werden. Die Methodik wie saemtlicher Kontakt abgebrochen wurde, alles beendet wurde, das war nie und nimmer meine Melody und als dann eine Anzeige wegen Beleidigung von ihr einging war alles klar – im Frauenhaus herrscht Anzeigepflicht um bleiben zu koennen. Da ich meine Familie niemals schlagen wuerde blieb nur die Anzeige wegen Beleidigung welche jedoch eingestellt wurde.

Im Zuge einer Schulung des Arbeitsamtes lernte Sie eine neue Freundin kennen, welche au seiner zeruetteten Ehe kam, geschlagen wurde von ihrem Alkoholiker und anderes. Als meine Frau mir dann die uebliche “Ich verlasse dich”-Lektion erteilen wollte fragte sie diese neue Freundin dann ein paar Tage bleiben zu koennen. Die neue “Beraterin” lief dann auch sofort zu Hoechstform auf, brachte sie nach drei Tagen in ein Frauenhaus und die Zerstoerung einer Ehe, die einfachst zu retten gewesen waere, wurde nun fachgerecht von erfahrenen Fachfrauen in diesen Angelegenheiten uebernommen. Eine arme, von einem perversen Deutschen gekaufte und missbrauchte Asiatin wurde verteidigt und beschuetzt...

Nach knapp vier Monaten ohne den Hauch einer Nachricht brach ich nervlich zusammen, und gab auf. Nur meinem Freund Maxi ist es zu verdanken das es nicht schlimmer ausging. Er bot mir an bei ihm in Boracay neu an zu fangen, bot mir einen Job in seinem Hotel und da ich nichts mehr hatte wofuer es sich lohnen wuerde zu bleiben willigte ich ein. Ich dachte ich koennte alles vergessen, einfach ein neues Leben beginnen da mir mein einziger Lebensinhalt genommen wurde, meine ueber alles geliebte Tochter Laura...

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